"Die schwarzen Sonnen mit ihrer golden leuchtenden Aura sind verschwunden. Der Maler Günter Paule hat sie untergehen lassen hinter einem Wald der ganz eigenen Art. Entstanden ist ein schon auf den ersten Blick fesselndes, faszinierendes Gemälde, das in jeder Hinsicht außergewöhnlich ist:
In Motiv, Technik und ästhetischer Anmutung. Dieser Wald glüht, seine rot leuchtenden Stämme brennen sich gleichsam in das Auge des Betrachters ein und erzeugen ein aufregendes Gefühl zwischen Vertrautheit und Fremdheit. Sein hohes handwerkliches Können hat Günter Paule schon oft unter Beweis gestellt. Mit seinen erwähnten schwarzen Sonnen war er mehrfach zu Gast bei den NN-Kunstpreis-Ausstellungen.
Nun also der in Rot und Orange zwischen gelbem Grund und fernem Blau lodernde Wald.
Und sieht man genauer hin, tritt näher heran an diese fiebrige Vision, erkennt man die Spuren eines eigenwilligen Schaffensprozesses. Gemalt ist dieses herausragende Bild nicht nur in klassischer Manier, sondern der Künstler ist zudem mit der groben Flex-Maschine über die Farbschichten gegangen und hat dabei feinste Strukturen zu Tage gefördert.
Das mutige Experiment ist rundum gelungen."

Laudatio anlässlich des NN-Kunstpreises (erster Preis 2009)  


"Golden bis rötlich glühend ziehen Günter Paules großformatige Malereien den Betrachter sofort in den Bann. Erst bei genauerem Hinsehen offenbaren sich die zahlreich Farbschichtungen, bis zu 40 Aufträge in verschiedenen Farben können es sein. Dadurch entsteht eine besonders leuchtende Tiefe.
Zum "Zeichnen" verwendet er eine Flex, mit welcher die Motive aus den Farbschichten herausgearbeitet werden.
Paule hat sich dem Wald und seinen Bäumen verschrieben, wie auch der Energie, die in diesen herrscht.
In seinen Bildern wird sie fast greifbar. Er zeigt verschiedene Kompositionen von Waldsituationen, bisweilen wirken sie nahezu abstrakt.
"Lodernde Wäler? Oder alles Gold auf Erden?" betitelt er seine ausgestellten Werke.
Diese Wälder stellen für ihn einen faszinerenden Kreislauf dar:
Das Ökosystem des Waldes funktioniert wie von selbst, es findet eine ständige Entwicklung statt. Und dies, ohne dass der Mensch benötigt wird. Eher noch ist er Zerstärer des Waldes, doch entsteht neues Leben, egal was geschehen ist, die Natur schafft das schier Unglaubliche und kämpft sich ihren Weg frei, um zu überleben.
Dies sollte ein Vorbild für uns sein, und wir sollten uns bewusst machen, dass wir auf dieses funktionierende Ökosystem angewiesen sind und es mit Achtung behandeln sollten. Denn es ist mehr als Gold wert."

Lena Hofer zur Ausstellung ortung VII der Schwabacher Kunsttage 2011 Station 11, Galerie Gaswerk  


"Prominenter Sommergast in der Galerie in der Foerstermühle: NN-Kunstpreisträger Günter Paule zeigt sich in der Ausstellung mit dem doppeldeutigen Titel "StammBaum" von einer völlig neuen Seite.
Plötzlich singt Bob Dylan Frühlingslieder. Plötzlich dreht David Lynch - dem er bei flüchtigem Hinsehen sogar verblüffend ähnelt - Popcornfilme für die ganze Famiele. Plötzlich lacht der Griesgram. Unmöglich ist das alles nicht, doch die Wahrscheinlichkeit, dass Wunder geschehen, tendiert seit eh und je gegen null. Günter Paule ist es gelungen, Wegbegleiter, Kritiker und Fans gleichermaßen zu verblüffen und aus dem Gleis eingefahrener Sehgewohnheiten zu werfen.
Der Protagonist der Ateliergemeinschaft Hohfederstaße in der Nachbarstadt hielt die Kunstszene eine ganze grüblerische Phase lang mit schwarzen Sonnen in Atem; vor zwei Jahren aber begann er Farben zu entdecken, "die selbst mir manchmal zu süßlich", ihm aber neuerdings im Hinterhaus-Atelier hoch willkommen sind. Da leuchten Gelb-, Vanille-, Beerentöne, Grün tanzt in aberwitzigen Abstufungen, Rot mischt offensiv mit statt sich zu verdrücken.
Aus allem wachsen Bäume, Gräser und Blätter wie in extrem gezoomten Nahaufnahmen...
...Monochrome Farbschichten trägt Paule auf, dann kommen Flex und Bohrer ins Spiel, arbeiten Farbkontraste heraus und geben der Oberfläche reliefartige Sinnlichkeit - in Anbetracht der großen bis sehr großen Formate, die in Thomas Foersters Kanzleiräumen in den Bann schlagen, ein ungeheurer Aufwand, der selbstredend seinen Preis hat, aber schon bei der Vernissage gleich mehrere Besucher nicht vom Kunstkauf abhielt..."

Matthias Boll (NN) zur Ausstellung Galerie in der Foerstermühle Fürth vom 16.06. bis 14.09.2012 


"Finis für "... so bäumig schön", das macht ein wenig traurig, aber heute ist noch einmal Gelegenheit, Günter Paules großformatige Arbeiten mit Waldbildern anzusehen. Ab 16 Uhr gibt es in Ansbach, Kunsthaus Reitbahn 3, den Sondertermin, an dem der Künstler führt.
Günter Paule versichert, er werde auch nach dem 16-Uhr-Termin Interessenten noch durch seinen Wald geleiten, das ist generös von ihm und Geweinn für den Betrachter, denn Paule, der 2009 mit dem NN-Kunstpreis geehrt wurden, ist einer, der es ernst meint mit seinem Anliegen. Mit den in Ansbach gezeigten Bildern macht er aufmerksam auf die Zerstärung des Waldes, dieser wichtigen Lebensgrundlage der Menschheit.
Glücklich ist der Künstler darüber, in der Ansbacher Galerie endlich einmal viele seiner wundervollen Großformate untergebracht zu haben und so einen Überblick zu ermöglichen über sein Schaffen.
"Silva, der Wald" ist in zwei Werkgruppen da: Zum einen in gelb-orange-rot lodernden Stämmen, die mit der Flex entstanden sind und zum anderen hängen hier die "vernis mou"-Arbeiten - eine längst veressene Technik der Weichgrundätzung. Also auf zum genussvollen "Baum-Horchen" nach Ansbach."

Nürnberger Nachrichten zum Ende der Ausstellung "Bäumig schön"
im Ansbacher Kunsthaus Reitbahn 3 vom 13.04. bis 05.03.2013